2023-09-29 „Ozeane: Akteure und Zeugen des Klimawandels“

Bad Frankenhausen – Am vergangenen Mittwoch fanden im Rahmen der MINT-Förderung zwei hochkarätige Webinare zum Thema „Ozeane: Akteure und Zeugen des Klimawandels“ statt. Die Veranstaltung, die von renommierten Wissenschaftlern und Experten auf dem Gebiet der Meeresforschung geleitet wurde, lockte zahlreiche Besucher in den digitalen Konferenzraum. So auch den Geografiekurs eA 11 des Kyffhäuser-Gymnasiums.
Die Ozeane spielen eine entscheidende Rolle im globalen Klimasystem. Sie absorbieren große Mengen an Kohlendioxid (CO2) und regulieren dadurch das Klima auf unserem Planeten. Doch der Klimawandel hat auch Auswirkungen auf die Ozeane selbst. Dies wurde in den beiden Vorträgen eindrucksvoll verdeutlicht. Der erste Vortrag wurde von Dr. Tobias Bayr, einem renommierten Forscher des GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung in Kiel, gehalten. Er erläuterte, wie der Klimawandel die marinen Lebensräume beeinflusst. Durch die Erwärmung der Ozeane verändern sich die Lebensbedingungen für viele Arten. Er berichtete davon, in welchem Umfang der Mensch zu seinem Eigen gemacht hat und regte zwischendurch zum Diskutieren an. Zentrale Fragen dabei waren unter anderem: Wie können wir die globale Klimaerwärmung reduzieren? In welcher Art und Weise müssen wir dabei unseren Alltag umgestalten?
Im zweiten Vortrag sprach Prof. Dr. Dirk Erpenbeck, Meeresbiologe an den Einrichtungen „Department of Earth and Environmental Sciences und GeoBio-Center Ludwig-Maximilians-Universität“ in München von Korallenriffen. Jene, die als artenreiche Ökosysteme gelten, sind besonders gefährdet. Die steigenden Wassertemperaturen führen zu Korallenbleiche und dem Absterben ganzer Riffsysteme. Dies hat nicht nur dramatische Auswirkungen auf die Artenvielfalt, sondern auch auf die Küstenschutzfunktion der Riffe. Auch die Auswirkungen auf die Fischbestände wurden thematisiert. Durch die Veränderungen der Wassertemperaturen wandern viele Fischarten in kühlere Regionen ab, was zu Konflikten mit den dort ansässigen Arten führen kann. Zudem beeinflusst der Klimawandel die Nahrungsgrundlage der Fische, da sich die Zusammensetzung des Planktons verändert. Dies kann zu einem Rückgang der Fischbestände und somit zu wirtschaftlichen Einbußen für die Fischereiindustrie führen.
Beide Fachvorträge lieferten in ihrer Fülle einen spannenden Einblick in aktuelle Forschungen und deren Ergebnisse. Zudem regten sie die Besucher zum Nachdenken über das eigene Verhalten an. Die Fachkonferenz hat gezeigt, dass die Forschung auf diesem Gebiet noch lange nicht abgeschlossen ist und weitere Untersuchungen notwendig sind, um die komplexen Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Ozeanen besser zu verstehen. Nur durch ein umfassendes Wissen können effektive Maßnahmen entwickelt werden, um den Klimawandel zu bekämpfen und die Ozeane als wichtige Akteure im globalen Klimasystem zu erhalten.“

Gregor Bruzzi